Eine Zeitung wird gelesen.

Falsch zitiert – Kampagnenjournalismus der übelsten Sorte

Gerade geistern Meldungen durch die Presse, Sahra Wagenknecht hätte gesagt DIE LINKE würde Lehrstellen für Südeuropäer in Deutschland ablehnen. Manche Blätter waren sich auch nicht zu blöde zu behaupten, DIE LINKE würde jetzt auf rechts gedreht und die „nationalistische Karte” ausspielen. Das ist natürlich völliger Quatsch, die genannte Aussage ist von Sahra Wagenknecht nie getätigt worden. Stattdessen wurde das tatsächlich Gesagte so verkürzt und umgeschrieben, dass eine völlig andere Aussage dabei herausgekommen ist – es brauchte wohl mal wieder eine Schlagzeile gegen DIE LINKE.
Diese offensichtliche Medienmanipulation hat sich den Platz in meiner Kategorie „Lüge der Woche” redlich verdient!

Was genau aber hat Sahra Wagenknecht denn nun gesagt? Sie hat gesagt: 

Sahra WagenknechtWir sind für offene Grenzen in Europa. Aber Rösler will etwas ganz anderes. Erst treiben deutsche Regierung und Troika die Wirtschaft in den Krisenländern in eine dramatische Krise und zerstören Millionen Arbeitsplätze, und dann sollen die talentiertesten Jugendlichen nach Deutschland abgeworben werden. Das ist Migration aus Not, und genau das falsche Rezept. Wer jungen Menschen in den Krisenstaaten wirklich helfen will, muss ein europaweites Programm gegen Jugendarbeitslosigkeit starten und diesen Ländern einen wirtschaftlichen Neustart ermöglichen. Sie brauchen Investitionshilfen statt Bankenrettungsmilliarden.

Zur Wahrheit gehört auch, dass die deutschen Unternehmen in keinem Jahr seit der Wiedervereinigung ausreichend Ausbildungsplätze geschaffen haben, um allen Schulabgängern eine Lehrstelle anbieten zu können. In der Bundesrepublik lebt bereits heute rund eine Million arbeitslose Jugendliche unter 35 Jahren. Die Hälfte von ihnen hat keine Ausbildung. DIE LINKE fordert seit Jahren, diesen Jugendlichen durch eine Ausbildungsoffensive eine Zukunftsperspektive in qualifizierten Arbeitsplätzen und existenzsichernden Löhnen zu geben.

[Update 04.07.2013]
Nachgereicht noch ein Interview, welches Sahra Wagenknecht heute zur Sache gegeben hat.

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