DIE LINKE sieht sich durch einen zugespielten Arbeitsvertrag von Möbel Kraft in ihrer Kritik an den dortigen Arbeitsverhältnissen bestätigt.
„Stundenlöhne von unter 6 Euro (netto) und ein Provisionssystem, welches einen von Jahr zu Jahr in kalter Unsicherheit lässt: Das ist ein Geschäftsmodell, das eigentlich keine Daseinsberechtigung haben sollte. Für Konzernlenker mag es logisch erscheinen, über Dumpinglöhne die Marktauslese zu bestehen und Wettbewerbsvorteile zu erlangen. Im Sinne der Beschäftigten sowie der Bürgerinnen und Bürger Kiels ist dieses aber mit Sicherheit nicht. Es ist völlig unverständlich, wie einem solchen Unternehmen hier in Kiel der Rote Teppich ausgerollt werden soll“, so der arbeitsmarktpolitische Sprecher der LINKEN. Schleswig-Holstein, Stefan Karstens.
DIE LINKE kritisiert seit langem, dass die geplante Ansiedlung von Möbel Kraft nicht dem Füllen einer vermeintlichen Marktlücke dient, sondern Teil eines brutalen Verdrängungswettkampfes der Möbelhäuser ist. Bei diesem versuchen die großen Konzerne solange über Verkaufsflächen zu wachsen, bis Mitbewerber zur Aufgabe gezwungen sind. Ein Prinzip, dessen verheerende Wirkung erst in jüngster Zeit z.B. in der Baumarkt-Branche beobachtet werden konnte und tausende Arbeitsplätze gekostet hat.
„Als Single mag man ja mit einer solchen Entlohnung noch irgendwie über die Runden kommen, wer aber eine Familie zu versorgen hat steht bei solchen Löhnen schnell zum sogenannten ‚Aufstocken‘ im Jobcenter“, so Stefan Karstens weiter. „Ich appelliere an die Kielerinnen und Kieler: Verhindern sie solche Dumpinglöhne, verhindern sie die Ansiedlung von Möbel Kraft! Stimmen sie beim Bürgerentscheid mit JA!“