Gehalt (Symbolfoto)

Mindestlöhne auch für Verkäuferinnen und Verkäufer!

Im Vorlauf zur Einführung von gesetzlichen Mindestlöhnen beklagt sich der Hauptverband Deutscher Einzelhandel (HDE) bitterlich, dass 8,50 Euro viel zu viel sein, wie Die Welt heute berichtete. Zudem wird Angst geschürt, „ für kleine und mittlere Unternehmen“ in strukturschwachen Regionen stelle ein Mindestlohn ein „besonders hohes Risiko“ dar.

„Die Äußerungen des HDE zum Mindestlohn sind eine bodenlose Frechheit!“, so Stefan Karstens, arbeitsmarktpolitischer Sprecher der Partei DIE LINKE in Schleswig-Holstein. „Es sind in den allermeisten Fällen nicht die kleineren Familienbetriebe, die niedrige Löhne zahlen. Vielmehr betreiben die großen Handelskonzerne seit Jahren Lohndumping, um in einem selbst geschaffenem Verdrängungswettbewerb ihre Profite zu sichern.“

Erst kürzlich hat die Insolvenz des Praktiker-Konzerns gezeigt, welche Folgen ein ruinöser Verdrängungskampf zwischen den Handelsriesen hat. Tausende Arbeitsplätze gingen verloren. Ebenso gibt es im Einzelhand derzeit etliche Beschäftigte, die in Leiharbeit oder sogenannten Minijobs sehr geringe Gehälter verdienen. Die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohnes würde ihnen unmittelbar helfen, Ausnahmen an dieser Stelle darf es keinesfalls geben.

„Insbesondere die Verkäuferinnen und Verkäufer im Einzelhandel brauchen dringend den gesetzlichen Mindestlohn, um vom Lohn ihrer Arbeit wieder anständig leben zu können. Hier Angst vor Ladenschließungen und steigenden Preise zu schüren, ist unanständig. Vielleicht sollte der HDE mal im Lexikon nachschlagen, was unter dem Begriff ´ehrbare Kaufleute´ verstanden wird. Beschäftigte auszubeuten und Kundinnen wie Kunden zu verunsichern gehört jedenfalls nicht dazu.“, so Stefan Karstens abschließend.

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